Montag, 28. Februar 2011

farbe

klein und scheu in sich versunken
schwaches wesen zart gebaut
von der der neugier sturzbetrunken
immer leise niemals laut

ein starrer blick sieht stur nach innen,
das licht bleibt draussen, blendet nur
kann dem sog nicht mehr entrinnen
geheime welt hier läuft meine uhr

ist meine sprache schwer zu deuten
wird man ins abseits kalt gestellt
fühlt man sich unwohl unter leuten
wünscht man sich von dieser welt

schafft man sich so dann eigene töne
ist man allein, zu zweit, ganz viel
ein eigener raum, das ist das schöne
und langsam kriechend beginnt das spiel

es tänzeln flammen in den höhlen
ein wasserfall tost in meinem kopf
tausende stimmen wimmern leise gröhlen
fassen mich bei meinem schopf

harte schreie sanft mich zwingen
meine lenden wollen mehr
als ob da tausend lichter singen
flink und wendig komm ich daher

leise bin ich
schrei dich an
sieh doch hin
schaue weg
steh still
renn fort von dir
halt alles fest
lass alles los

sanft bin ich
reiss dich auf
immer weiter
immer laut
immer leise
immer laut

wahnsinn ist ein geistgespinst
die farbe rot brennt in den augen
lust und trieb ein laibgespinst
die farbe rot herauszusaugen


eiresh 12.01.2010




[Anmerkung des Arztes: seltsame wahnvorstellungen einhergehend mit krampfartige anfällen lassen uns die medikation verdoppeln.]

zelle 242 / tag 107

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